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Die Orgel(n) in der Schutzengel-Kirche

Die Schutzengelkirche kann viele Zeitgeschichten erzählen:

  • angefangen von den ersten Überlegungen zum Bau einer Kirche für Oppum
    (Es hat ja tatsächlich vorher nie eine Kirche oder Kapelle in unserem Stadtteil gegeben!),
  • über die Zerstörungen durch den II. Weltkrieg,
  • den Wiederaufbau und
  • die größeren und kleineren Umgestaltungen bis heute.

Ähnliches gilt auch für die Geschichte Orgeln der Schutzengelkirche.

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Die erste Orgel in der Schutzengel-Kirche

Als die Schutzengelkirche 1900 erbaut wurde, hat man sehr schnell auch eine Orgel in Auftrag gegeben. Schon 1905 wurde die Orgel der Firma Seifert (Köln/ Mannsfeld) eingeweiht. Die Orgel hatte 27 Register auf zwei Manualen und Pedal und war ganz im spätromantischen Stil gebaut. Den „Wind“ mussten Kalkanten per Hand machen, da die Orgel zunächst kein elektrisches Gebläse hatte.

Die Disposition der Seifert-Orgel:

I. Hauptwerk:
Principal 8´, Bordun 16´, Flauto major 8´, Gamba 8´, Gedackt 8´, Dolce 8´, Trompete 8`, Octave 4´, Rohrflöte 4´, Quinte 2 2/3´, Octave 2´, Cornett 4f. 2 2/3´,

II. Manual:
Lieblich Gedackt 16´, Geigenprincipal 8´, Rohrflöte 8´, Salicional 8´, Flûte Harmonique 8´, Aeoline 8´, Vox coelestis 8´, Traversflöte 4´, Piccolo 2´

Pedal:
Contrabass 16´, Subbass 16´, Salicetbass 16´, Posaune 16´, Octavbass 8´, Cello 8´
pneumatische Trakturen, zunächst kein elektrisches Gebläse, später ergänzt

Die Nachkriegs-Orgel:

Nach dem II. Welt-Krieg und der erheblichen Zerstörung der Schutzengelkirche baute der Orgelbauer Fabritius aus Kaiserswerth 1953 unter Verwendung von Teilen aus der alten Orgel ein neues Werk, das später noch erweitert wurde.
Auffällig ist hier die stilistische Neuausrichtung: Die Nachkriegsorgel ist ganz dem neobarocken Stil verpflichtet.

Die Disposition der Fabritius-Orgel:

I. Hauptwerk:
Principal 8´, Rohrflöte 8´, Praestant 4´, Nachthorn 2´, Mixtur 1 1/3´, Trompete 8´

II. Positiv:
Gedackt 8´, Salicional 8´, Blockflöte 4´, Superoctave 2´, Sifflet 1 1/3´, Scharff 4f. 1´, Krummhorn 8´

Pedal:
Subbaß 16´, Principal 8´ (Transmission aus dem Hauptwerk), Gedacktbaß 8´, Choralbaß 4´ (Transmission aus dem Hauptwerk)
elektrische Spielanlage

Die heutige Orgel:

Da die Nachkriegsorgel aus schlechten Materialien und mit sehr anfälliger Technik (Elektrik der 50-er Jahre) gebaut wurde, stellte sich in den 1980-er Jahren die Frage nach einer neuen Orgel für die Schutzengelkirche erneut.
Im Dezember 1993 konnte dann die Orgel der Firma Georges Heintz eingeweiht werden.
Ihre stilistische Vielseitigkeit und prachtvolle Klangfülle ermöglicht die Realisierung von Orgelmusik aus allen Epochen.
Die architektonische Gestaltung des Prospektes nimmt Bezug auf den Namen der Schutzengelkirche auf. Die Orgel schwingt sich wie ein Engel empor…
Die handwerklich hervorragende Arbeit orientiert sich an den Vorbildern des 18. und 19. Jahrhunderts. Nach fast 30 Jahren kann man sie heute immer noch als „neue“ Orgel bezeichnen, da ihre Lebensdauer wohl eher in Jahrhunderten als Jahrzehnten zu rechnen ist. Hoffen wir, dass sie noch lange zum Lobe Gottes und zur Freude der Gemeinde erklingt!

Die Disposition der Heintz-Orgel:

mit 28 Registern auf zwei Manualen und Pedal

I. Hauptwerk:
Principal 16´, Principal 8´, Zartflöte 8´, Konzertflöte 8´, Oktav 4´, Rohrflöte 4´, Superoktave 2´, Quinte 2 2/3, Cornett 5fach (Diskant), Mixtur 4-5fach, Trompete 8`

II. Schwellwerk:
Bourdon 16, Gambe 8, Rohrgedeckt 8´, Principal 4, Traversflöte 4, Sesquialtera 2fach, Flageolet 2, Plein jeu 5fach, Oboe 8, Trompette harmonique 8, Tremulant

Pedal:
Kontrabass 16, Subbaß 16, Principalflöte 8, Oktav 4', Posaune 8', Bombarde 16`

Koppeln:
II/I, I/P, II/P

mechanische Spiel- und Registertraktur, Schleifladen