Sich von einem lieben Menschen endgültig verabschieden zu müssen, weil er gestorben ist, ist für uns immer eine schwere und belastende Situation. Wie sehr brauchen wir doch in der Trauer um den lieben Verstorbenen die Unterstützung von außen!
In der Zeit der Corona-Pandemie eine echte Herausforderung!
Niemand darf in unsere Nähe kommen, der nicht im eigenen Haushalt lebt. Niemand von außen darf uns umarmen. Alles muss telefonisch oder auf Abstand erledigt werden: Zum Bestatter dürfen wir maximal mit zwei Personen kommen. Blumen müssen per Telefon oder Internet ausgesucht werden. Mal eben die Freundin oder den Nachbarn bitten, die Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu betreuen, ist nicht möglich. Noch mal kurz zum Friseur oder ein passendes Kleidungsstück besorgen – alles ist geschlossen.
Nur ganze wenige Personen können an der Beisetzung teilnehmen. Wie soll man das regeln, wenn die Familie oder der Freundeskreis groß sind? Kollegen, Nachbarn, Freunde – alle müssen wir bitten, der Trauerfeier fern zu bleiben. Nicht einmal zum Beerdigungscafé kann man einladen. Dabei ist der doch so wichtig, um Körper und Seele zu nähren!
Kirchen und Trauerhallen sind zu. Nur eine kurze Zeremonie am Grab, selten Musik, kaum eine Umarmung. Wir können von Glück sprechen, wenn das Wetter mitspielt.Nach der ersten Ratlosigkeit gilt es, kreativ zu werden. Irgendwie müssen Trauer und Abschied doch auch unter diesen Bedingungen gelingen!